Wir atmen sauerstoffreiche Luft ein und verbrauchte, kohlendioxidangereicherte Luft aus. Geringer Luftaustausch führt zu erhöhter CO2-Konzentration und damit zu Ermüdung und Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit. Ausreichendes Lüften ist meist aus Zeitmangel und vor allem nachts nicht möglich. Laut Studien sind CO2-Werte in unbelüfteten Schlafzimmern während der Nacht so gut wie immer höher als erwünscht. Mit Lüftungsanlagen sind durchwegs deutlich bessere Luftqualitäten zu erreichen. Feinstaubbelastung und die Gefahr der Schimmelpilzbildung sind wesentlich geringer als in Räumen mit Fensterlüftung. Bewohner bewerten die sensorisch wahrnehmbare Qualität der Luft deutlich besser.
Zeit zum Durchatmen
Zentrale Wohnraumlüftung bei Neubau und Umbau
Energiesparende Lüftungsanlagen sorgen dafür, dass Ihre Räume mit frischer Luft versorgt werden, die Energie dabei aber im Haus bleibt. Die zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung ist die effektivste Lösung für Neubauten, um gleichzeitig das Gebäude zu lüften und dabei Energie zu sparen. Mit dieser Anlage kann in der Abluft enthaltene Wärme zurückgewonnen werden, die anschließend der Zuluft direkt zugeführt wird. Dadurch lassen sich jedes Jahr etliche kWh an Heizenergie einsparen, die bei einfachem Lüften mit der Außenluft verloren gehen.
Die Anlagen eignen sich besonders für den Einsatz in Niedrigenergie-, Passiv-, Nullenergie- oder Plusenergiehäusern.
Damit Ihre Wohnraumlüftung zu einer Komfortlüftungsanlage wird, braucht es hohe Luftqualität ohne Zugluft, einfache Bedienung, geringe Betriebsgeräusche und natürlich die fachgerechte Abstimmung mit anderen haustechnischen Einrichtungen wie etwa Dunstabzug oder Zimmerofen.
Gerüchte rund um die Wohnraumlüftung
Fenster öffnen: Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass man mit einer Lüftungsanlage keine Fenster öffnen darf. An sehr kalten Tagen hält sich das Bedürfnis, die Fenster zu öffnen, ohnehin in Grenzen. Und in Hitzeperioden ist das Öffnen der Fenster in der Nacht die beste Methode, um Wärme aus dem Gebäude abzutransportieren.
Trockene Luft: Weil kalte Luft nur sehr wenig Luftfeuchtigkeit aufnehmen kann, ist Winterluft grundsätzlich trockener als die Sommerluft. Wichtig sind optimal eingestellte Luftmengen für Zu- und Abluft.
Keime: Untersuchungen zeigten, dass im Durchschnitt sowohl Keime als auch Feinstaub in Häusern mit mechanischer Lüftung in geringerem Ausmaß zu finden sind als bei Häusern mit Fensterlüftung. In der Luft finden sich auch weniger Schadstoffe, Tabakrauch, Putzchemikalien und Ausdünstungen von Farben, Klebstoffen, Möbeln werden laufend abgesaugt.
!TIPP Achten Sie auf die Schallübertragung aus Nachbarräumen. Im Zweifelsfall installieren Sie lieber einen Schalldämpfer mehr.
Wartung und Reinigung von Lüftungsanlagen
Filtertausch: Tauschen Sie regelmäßig Ihre Filter! Der darin enthaltene Staub bleibt Ihrer Lunge erspart.
Wartung: Überprüfung der Luftmengeneinstellung, Filterwechsel, Kontrolle auf Verschmutzungen des Lüftungsgerätes, gegebenenfalls Reinigung des Wärmetauschers, Hygienekontrollen.
Reinigung: Untersuchungen zeigen, dass auch nach zehn Jahren in Zuluftleitungen bei Feinfilterung eine saubere Oberfläche vorherrscht. Abluftleitungen sollten bedingt durch Staubablagerungen alle fünf bis zehn Jahre fachgerecht gereinigt werden.
!TPP Durchdachte Planung und reinigungsfreundliche Ausführung der Lüftungsanlage verringern die späteren Reinigungskosten.
Einfach zu montieren, einfach zum Nachrüsten
Einzelraumlüfter mit Wärmerückgewinnung werden nur in jenen Räumen installiert, in denen man sich häufig aufhält oder wo durch Waschen und Kochen viel Feuchtigkeit entsteht. Dazu gehören beispielsweise Küchen, Bäder, Schlaf- oder Raucherräume. Für die Installation ist kein großer Bauaufwand notwendig. Man braucht lediglich einen Stromanschluss für den Ventilator und eine freie Außenwand. Zusätzliche Luftkanäle müssen nicht verlegt werden. Dezentrale Lüftungsanlagen bieten sich besonders als Nachrüstung für bestehende Bauten an, sind aber durchaus auch für NeubauherrInnen eine interessante Alternative.